Projekt 52 Wochen: Erwachsenen AD(H)S Ordnung…Nr. ?

 

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Ja, ich habe den Überblick verloren in der wievielten Woche ich bin. Und mein AD(H)S-Gehirn weigert sich nach zu rechnen. Es sagt mir, jetzt kann das Projekt eh in die Tonne.

Aber inzwischen falle ich nicht mehr darauf rein. Immer wenn es mir zuraunt, es lohnt sich nicht mehr, weiß ich: Aha, der Stoffwechsel tanzt wieder Walzer!

AD(H)Sler haben eine gute Fähigkeit: Sie können meisterlich improvisieren. Und hiermit ändere ich die Struktur des Projektes, indem ich die Wochen nicht mehr zähle. Ätsch, liebes Stoffwechselgedöns, damit habe ich dich ausgetrickst.

Und genau darum geht es in meinem Projekt. Denn nun weiß ich, was ich gut kann.

Ein Beispiel: Wenn ich Ziel B erreichen möchte, dann tue ich den Teufel, eine Gerade von A nach B zu ziehen. Das funktioniert bei AD(H)S nicht. Nein! Ich ziehe von A aus los, weiß das ich bei B ankommen möchte. Aber ich schau bei Z vorbei, trödel bei H herum, LESE mit G etwas im Internet usw . usf……. Das ist der richtig Weg. Denn dann komme ich bei B an. Entspannt und kreativ.

Wenn ich die Gerade entlang wandere, bleibe ich stecken und gehe unter.

Leider lernen wir in der Schule meistens nur wie wir direkt von A nach B kommen.

Vor kurzem las ich, welche Schwierigkeiten AD(H)Sler mit der Ordnung haben.

Sie können Ordnung machen. Sinnbildlich sind das Mosaiksteine. Aber Mosaiksteine werden durch Fugen verbunden. Und das könnennAD(H)Sler nicht: die Ordnung halten.

Mir gefällt die Beschreibung, da die Mosaike meinen Inseln gleichen. Und die Fugen sind in meinem Ordnungssystem Brücken.

Was aber hindert mich daran die Ordnung zu halten? Wieder der Stoffwechsel in meinem Gehirn. Ich nehme als Beispiel mal meinen Tisch:

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Ein normales Gehirn würde den Schnipsel registrieren und den Befehl geben, es wegzuräumen. Ordnung wurde gehalten.

Mein Gehirn sieht den Schnipsel nicht. Und wenn doch, dann sagt es: Es lohnt sich noch nicht es weg zu räumen. Punkt. Die Fuge würde nicht gefüllt. Und das ist der Beginn des Chaoses. Denn bei jedem Teil, das hinzu kommt, sagt mein Gehirn das Gleiche.

Und wenn der Tisch dann übersäht ist mit Geschirr und Papieren, dann weiß mein Gehirn nicht, wie es Ordnung schaffen soll. Und wenn doch, dann ist es anstrengend.

Ordnung zu halten auch. Unter anderem weil ich sehr Achtsam sein muss. Sobald ich denke: Das lohnt sich noch nicht….weiß ich, das ich mein Gehirn austricksen muss.

Zum Glück ist ja Autstin dann sehr hilfsbereit.

Aber wenn ich die Ordnung halte, was mir diese Woche gelungen ist, habe ich noch keinen Trick gefunden, das Putzen zu integrieren.

Aber ich bin einen großen Schritt weiter gekommen.


4 Gedanken zu “Projekt 52 Wochen: Erwachsenen AD(H)S Ordnung…Nr. ?

  1. Als Asperger-Autistin nervt es mich, wenn ein Fitzelchen Papier auf dem Tisch liegt und mit der ADS auch. Ich schmeiße das weg – oder lege e zur Seite, weil ich ja was draus machen kann. Mein Hirn rattert. Was steht da drauf. Was kann ich draus machen. Kann ich es bemalen. Vielleicht für was einsetzen. […]

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      1. Ich würde es auch nicht sehen. Und vielleicht brauche ich es noch. Allerdings sehe ich es auch nicht, wenn ich es brauche. Früher habe ich bei größeren Teilen gedacht: darunter ist es ordentlich und habe das Teil deswegen nicht weggeräumt. 😉

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