Beinahe hätte ich ihn kennengelernt, den Herrn Rosin

Das Leben ist im allgemeinen ja nett zu mir.

Aber manchmal doch etwas gemein.

In den Ferien besuchte ich eine Freundin F. bei ihrer Freundin A. in der Eifel. Zwei Tage abschalten, Natur bewundern und vor allem, in der realen Welt ankommen. Nichts mit Internet oder Fernsehen, diese fiktiven Welten sollten mich in Ruhe lassen.

Es war ein kleines Dorf, dort wo ich unterkam.

Das hatte ein kleines Restaurant, welches hinter dem Haus von A. lag.

Und dort war Herr Rosin mit seinem Kamerateam, wie mir erzählt wurde. (Für die, die sein Fernseh-Format nicht kennen: Herr Rosin hilft Restaurants aus der Pleite.)

Die Wirtin war mit A. befreundet. Und kam wohl rüber um zu erzählen.

Und wo war ich? Ich, die dieses Fernsehformat kennt und gerne schaut? Ich, die brennend gerne zugehört hätte, wie er denn so ist, der Herr Rosin? Da die Wirtin früh morgens vorbei kam, schlief ich noch.

Also habe ich beinahe etwas aus erster Hand erfahren.

Aus dem Küchenfenster konnte ich auf das Restaurant schauen, nur um nichts zu sehen. Ich hätte Kameraleute sehen können, Herrn Rosin, aber nein. Die waren drinnen.

Aber dann sah ich doch jemanden. Den Bauleiter Willi, der da mitarbeitet. Bauleiter Willi ist ein ganz eigener Typ mit geflochtenen Bart. Der hat was.

(An dieser Stelle: Natürlich kann er meinem Liebsten niemals nie das Wasser reichen!)

Ich quietschte wie ein Teenager und machte meine Freundin F. und ihre Freundin A. verrückt.

Freundin A. schrieb also eine WhatsApp zur Wirtin, ob ich eine Autogrammkarte bekommen könnte. Sie behauptete, ich würde mir die Nase an der Fensterscheibe platt drücken und weinen. Was natürlich nicht stimmte.

Schön und gut. Wir drei Frauen unternahmen einen schönen Ausflug. Immer mit dem Witz des Tages auf den Lippen: Beinahe hätte ich Herrn Rosin und Bauleiter Willi kennengelernt.

Abends fuhr ich dann nach Hause. Ich fand es schön, das die Fernsehwelt einen Streifausflug in meine Realität gemacht hatte.

Als ich dann abends bei mir ankam, erhielt ich eine WhatsApp von meiner Freundin F.:

Schöne Grüße von Bauleiter Willi. Die Wirtin hatte wohl mein Ansinnen nach einer Autogrammkarte weiter gegeben. Er kam dann zu meiner Freundin F. und ihrer Freundin A., um mir diese persönlich zu geben.

Ja, Ihr Lieben, so war es. Beinahe hätte ich Herrn Rosin kennen gelernt (ich erhielt später noch ein Foto, fotografiert aus besagtem Küchenfenster mit ihm darauf). Und noch beinaher hätte ich Bauleiter Willi kennen gelernt.

Das Leben scherzt manchmal mit mir.

 

Ein kleiner Nachtrag zum Beitragsfoto: Dorhin waren meine Freundin F. und ihre Freundin A. mit mir hingefahren, dort hielt ich mich auf, während ich beinahe Herrn Rosin kennengelernt hätte, wenn wir nicht dort gewesen wären…..


37 Gedanken zu “Beinahe hätte ich ihn kennengelernt, den Herrn Rosin

  1. Hat dies auf Mein kunterbuntes Bloghaus rebloggt und kommentierte:
    Um weiter zu erzählen: das ganze Dorf steht Kopf. Es passieren Dinge, die nie geschahen. Dorfler meinten, jetzt werden wir berühmt. Und, am Restaurant passiert was, da wird heftigst gearbeitet. Sieht schon viel besser aus. Ein Stammgast des Restaurant verirrte sich sogar in den Hof von Freundin A. da saßen wir gerade und teilten uns eine Flasche Eifeler Landbier. Der Gast kam so unerwartet, dass A. ihn völlig perplex auf die Terasse bat und den Rest unseres Bieres anbot. Sehr unangenehm, denn der Gast war volltrunken und nur am schimpfen. Grund: er durfte wegen Herrn Rosin und einer geschlossenen Gesellschaft nicht in die Bierstube des Restaurants.

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  2. Viele Grüße von Freundin A:!
    Ihre Worte zu deinem Beitrag:
    “ Herrlich….ich lach mich schlapp….und am Montag und Dienstag waren sie nochmals da…und Gertrud nicht dabei…aber demnächst werden wir alles im Fernsehen bestaunen können…Gertrud, ich gebe Dir den Termin durch. …“

    Ich muss gleich noch eine Geschichte schreiben. Mich drängts danach:Geschichte schreiben, die von den „Brennesselsamensammelhandschuhen“ und vielleicht morgen die von den „Großmutterwinkflügelmuskel“ Hoffentlich kriege ich das hin vor lauter Lachen.

    .

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  3. Wie schade für dich. Hier war er auch mal, hat aber am Ende nicht geholfen. Ein Jahr später war der Laden dicht und steht seit Jahren leer. Da liegt es offensichtlich an der Lage. Jetzt soll eine Senioreneinrichtung draus werden … Sagt man.

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  4. Vielleicht warst du ja gar nicht zur falschen Zeit am falschen Ort……und vielleicht ist ein Treffen mit Willi und Herrn Rosin in der vorstellung viel schöner als in der Realität. Wasd man sich da alles ausmalen kann…..

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  5. bevor von Weizsäcker vereidigt wurde, in Bad – Godesberg, kam er in mein Kirchlein dort … niemand hatte damit gerechnet … einfach, weil mein Kirchlein schon Gottesdienst um 9 h hatte und die übrigen ev. Kirchen in Bonn – Bad Godesberg damals erst ab 10 h … es war der Tag seiner ersten Vereidigung zum Bundespräsidenten … wir unterhielten uns noch … ich bat ihn um ein Autogramm … auf irgend ein grünes Blatt … Schnipsel Papier … irgendwo hab ich es sicher noch … lange her … Herrn Rosin kenne ich aber nicht … nicht mal vom Fernsehen … v. Weizsäcker hätte mein Großvater sein können … ein guter Bundespräsident … als er wiedergewählt wurde, wohnte ich schon in Hamburg … im Norden wieder …

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      1. Der rennt immer noch umher und versucht alte Restaurants aufzumöbeln. 😉 Das nächste mal gibst du Bescheid und dann klappt dat och. Nich nur am Fenster. LG Willi

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      2. Huch…..Herr Willi! Welch eine Freude! *rotwerd*….. das werde ich machen! Auf alle Fälle! Ganz bestimmt! Danke für die liebe Antwort! Bin ganz gerührt….und bin ja so aufgeregt…..wie ein Teenie!😎

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