Mal wieder klönen

Schon lange nicht mehr habe ich einen Kaffeeklatsch hier abgehalten. Einfach mal zusammensitzen und klönen.

Marinsche erinnert ja zur Zeit mit ihrer Kaffebegeisterung daran, wie schön dieses Getränk ist, vor allem wenn es Gespräche und Gedanken begleitet. Deshalb übernehme ich einfach mal diese Begeisterung und setze mich an meinen Tisch.

Die Gedanken kommen herangeflattert, setzten sich dazu und sind sehr aufgeregt. Es ist ein wildes Geschnatter, quer durcheinander. Lebendig und quirlig.

Diese Zeit habe ich mir lange nicht mehr dafür genommen.

„Habt Ihr schon gehört, Herr Trump ist stinkesauer“

„Ja, ja, aber laß uns über das Wetter reden.“

„Schnee, zumindest etwas puderzuckerartig. Und heute müssen wir fahren.“

„Ja schrecklich“

„Wunderbar, mein Sohn und meine Tochter kommen mit. Das ist so selten. Wir fahren gemeinsam zu meinem Liebsten“

„Das Lied für den Grandprix ist so langweilig, schade. Aber die Sängerin ist toll.“

„Ich hoffe sie wird nicht verheizt.“

„Sonntag hast Du wieder Sport. Weißt Du noch welche Geräte?“

„Mein Schüler geht dieses Schuljahr ab. Ich werde ihn und die ganze Klasse vermissen. Im Augenblick ist es so toll.“

„Ich bin manchmal so stolz auf mich. Was ich mir in den letzen Jahren so aufgebaut habe.“

„Eigentlich würde ich gerne mal wieder fotografieren.“

So vergeht die Zeit, und der Kaffee lehrt sich.

Ich liebe meinen Kaffeeklatsch mit mir selbst.


12 Gedanken zu “Mal wieder klönen

  1. Und wenn er dann noch so facettenreich ist wie Dein Kaffeeklatsch sitzt man doch gern auch mal allein über einem Tässchen des leckeren Gebräus 😊 auch das kann, wie wir hier sehen, sehr inspirierend sein!

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  2. Im SENIOREN-RATGEBER S. 8 vom Febr. 2017 lese ich gerade :
    “ KAFFEE hilft denken “,
    wonach britische Wissenschaftler meinen:
    Kaffee ist nicht nur ein Muntermacher, sondern hilft dem Gehirn,
    Handlungen vorausschauend zu planen – etwa den Tagesablauf !

    🙂 W O W 🙂

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  3. Schöner Kaffeeklatsch – die imaginierte Runde hat mir sehr gefallen (und die Schlusspointe mich tatsächlich überrascht). Der Satz „Wir fahren zu gemeinsam zu meinem …“ absichtlich so zwecks Gedankenplapperstolpern-Illustration oder nur ein Tippfehler? Liebe Grüße!

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  4. Bei uns in Sachsen gehört ja der Kaffee zum Überleben (ich trinke ca. acht Tassen täglich) und ja: Wundervolle Gespräche entstehen in mir selbst…
    Wieder hast Du mich angeregt, liebe Gertrud 😊.

    Hab einen schönen Tag und herzliche Grüße
    Sylvia

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