Wieso willst Du eine Diagnose?
Das wurde ich gefragt.
Ja, wozu noch eine Bestätigung dessen, was ich weiß?
Weil ich seit Jahrzehnten nicht weiß, wieso andere es schaffen Freundschaften zu halten und zu vertefen. Weil ich Sehnsucht nach einem besseren privaten Sozialleben habe.
Auch das bloggen und was hier so passiert spiegelt alles wieder, was ich im Leben erfahre.
Zuerst gehen Menschen auf mich zu und alles ist toll. Und nach und nach werden es weniger.
Und weniger
Und weniger.
Wenn ich sehe, welche Kontakte und Projekte eine mir bekannte Bloggerin inzwischen hat, obwohl ich länger dabei bin, dann wird es mir schwer.
Weil diese Sehnsucht, normal zu funktionieren und normal Kontakt zu halten, kann ich mir nicht erfüllen. Weil ich Autistin und ADHSlerin bin. Weil ich da, genau wie in meinem Ordnungsprojekt, andere Wege gehen muss.
Es fällt mir nicht zu. Zumal auch Pausen und Ruhezeiten wichtig sind.
Wenn ich dann dem munteren Projekten und Treffen im Nachbarthread so zuschaue, wird mr schwer ums Herz.
Nicht weil ich es der Bloggerin nicht gönne.
Sondern weil ich es nicht kann.
Man könnte auch sagen: Alles nur Schein.
Nicht beneiden, froh sein, so jemanden zu kennen! Ansonsten gerät man in die Spur, die runtermacht, kein frohes Härchen an dir lässt – Menschenskinder, das will niemand! Wertvoll ist jeder Mensch. Ranking ist doof!
Gruß von Sonja
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Ich meinte damit, das es mir nicht gelingt Freundschaften dauerhaft aufrecht zu erhalten. Ich weiß nicht wie das geht.
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Du weißt, dass ich ebenfalls Asperger-Autistin bin und genau mit diesem Problem (ich sehe es als große Eigenilosierung an) kämpfe. Manchmal zapple ich und bemühe mich und mache und tue und versuche Freundschaften aufrecht zu erhalten und aus mir unerklärlichen Gründen – ich muss die Menschen vor den Kopf gestoßen haben – doch womit? – brechen Freundschaften auch im Netz auseinander und ich stehe wieder alleine da.
Lange Rede, kurzer Sinn – ich will damit nur schreiben, dass ich verstehe, was du meinst.
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Das habe ich mir während meines Schreibens gedacht….habe auch an Dich denken müssen.
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Danke für deinen Kommentar😚
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Ich glaube, es geht nicht um Ranking und Neid ist es auch nicht – es geht ums wahrgenommen werden und ums Durchhalten und um die Tatsache, dass andere es anscheinend mit Leichtigkeit schaffen etwas auf die Beine zu stellen, wo wir ( ich schließe mich da jetzt ein) verstandesmäßig handeln. Aspergermenschen fehlt da ein bisschen die Leichtigkeit des Seins – wir gehen zu rational an die Dinge heran.
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Ja genau das meinte ich.
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In meinem jetzt schon längeren Leben habe ich eines gelernt: NIE vergleichen mit anderen! Vergleichen bringt meist Unzufriedenheit und zieht herunter. Sei einfach Du – nicht immer einfach, kenne ich – aber das ist wirklich das einzige was hilft. Offen und emphatisch sein (Dein Blog zeigt ja, dass Du das kannst). Es kommt eh so wie es kommt.
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Da hast Du sicherlich recht. Mir bleibt ja auch nichts anderes übrig. Aber durch meine Erkenntnis weiß ich jetzt, das ich da andere Wege gehen muss. Und die werde ich finden.
Danke Dir
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Liebe Gertrud, vielleicht erinnerst du dich noch an mich. Du hast viel bei mir und ich bei Dir kommentiert/ kinderunlimited.
Meine Erfahrung ist, dass es wie im realen Leben ist, oberflächlich ist man sehr freundlich, aber Freundschaften brauchen länger. Nur weil jemand freundlich kommentiert, möchte er vielleicht trotzdem auf Distanz bleiben aus den verschiedensten Gründen, die gar nichts mit Dir zu tun haben.
Du kannst ja einfach Dich mal mit jemandem auf einen Kaffee treffen.
Liebe Grüsse, Ann/Sternchen
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Hallo Ann,
natürlich erinnere ich mich an Dich.
Anscheinend konnte ich nicht rüberbringen was ich meinte. Mir geht es um einen Verlauf, den ich immer wieder erlebe. Und das hier im Blog ist für mich symbolisch…weil es genauso geschieht.
Ich habe immer jemanden der gerne mit mir Kaffee trinken. Aber es kommt nicht zu einer tieferen Freundschaft….nur Phasenweise.
In dem Dorf, das mein Zuhause war, kamen Anfangs viele Menschen auf mich zu. Em Ende hatte ich keinerlei Kontakt mehr. Das ist einfach eine Feststellung. Weshalb wird niemand sagen können. Das ist das Unsichtbare, nicht Greifbare was Autismus ausmacht.
Schön Dich zu liesen Du Liebe.
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fein, ich freue mich auch und verstehe jetzt, was Du meintest.
Ich glaube aber, wenn Du das kommunizieren kannst, wird es sich ändern.!
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Ich glaube generell, dass wahre Freundschaft etwas ist, dass heutzutage generell sehr wenig gelebt wird. Ich empfinde die Gesellschaft als sehr oberflächlich und wenn es in die Tiefe gehen soll, wenn Empathie gefragt ist, wirkliches da sein für einander, dann zerbricht es, wenn ich daran festhalte. Viele Menschen sind so enorm mit sich selbst beschäftigt, kämpfen so sehr mit sich selbst, dass sie weder Lust noch Kraft haben für wahre Freundschaften. Da ist Familie und was darüber hinaus geht ist relativ oberflächlich. Wer dann keine Familie hat bleibt oft einsam zurück. Nicht umsonst sind bei mir jene Freundschaften, die etwas näher sind Singles und diese sind nach meinem Empfinden oberflächlich, denn wie es einer wie mir, mit „schwerer Kindheit und Schicksal“ wirklich geht, das will im Grunde niemand so genau wissen. Da fehlt auch die Kraft, weil der Arbeitsalltag so viel fordert.
Ich weiß nicht, ob das auch für dich gelten kann. Andersartigkeit stößt ab, kostet zuviel Kraft. Da wollen sich Leute nicht so einlassen, vielleicht nur ein bisschen, aber nicht wirklich.
Je selbstverständlicher ich zu mir stehe, desto eher geht es. Aber die Leute geben was sie geben können. Nimm das, was sie geben können. Sobald sie unter Druck geraten, sind sie weg. Das kann aber sehr schnell geschehen, wenn eine andere Bedürfnisse hat als sie.
Ganz liebe Grüße
„Benita“
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