Ich muss es zugeben: so richtig funktioniert mein Projekt nicht. Verzweiflung und Traurigkeit werden von Aktionismus abgelöst. Aber einen für mich funktionierenden Weg habe ich nicht gefunden. Aber immerhin konnte mir bewusst werden, woran es genau hakt.
Und darüber wollte ich jetzt einfach mal erzählen.
Wenn ich ein System verfolge, also zum Beispiel einmal die Woche den Papierberg bearbeiten, funktioniert das zunächst. Aber wenn ich einmal aussetze, dann bricht alles zusammen. Und nichts funktioniert mehr. Warum eigentlich? Dem spionierte ich nach. Was bitteschön läßt mein Gehirn glauben, wenn ich einmal etwas nicht mache, das dann das ganze System nie und nie mehr funktioniert?
Darf ich vorstellen: Perfektionimus. Elegant und geschniegelt ist er der Auffassung, entweder mach ich alles ganz richtig……oder gar nicht.
Ganz richtig…..oder gar nicht.
Hm, kann ich das überhaupt erfüllen?
Nein.
Das kann ich nicht.
Also gar nicht-
Ganz richtig oder gar nicht.
Da also liegt der Fehler. Wenn ich jetzt nicht ins Sportstudio aus diversen Gründen gegangen bin, rufe ich Perfektionismus zu: Es ist nicht wichtig es ganz richtig zu machen. Es ist wichtig es zu machen. Mit Fehlern. Mit Lücken.
Oh weia, da biegt sich in mir alles krumm. Fehler, Lücken, nicht super gut……
Ja. Schultern strecken und dazu stehen. Jawohl. Unperfekt. Aber gut!
Okay, das hätte ich geklärt.
Aber weshalb gelingt es mir nur, kleine Inseln in Ordnung zu halten? Meine Gewürzdose ist perfekt….die Küche versinkt im Chaos. Mal vom „Ganz richtig oder gar nicht“ Gedanken abgesehen:Das ist eben ADHS. Inseln beherschen zu können, aber nicht das große Ganze.
Inseln.
Wie wäre es, wenn ich mir erlaube Inseln des Chaos zu haben? Und mich um die Inseln der Ordnung kümmere, so das irgendwann mehr Inseln der Ordnung als des Chaos vorhanden sind?
Denn ich schaffe es niemalsnie ganz in Ordnung zu bekommen. (Deshalb verfalle ich ja ins gar nicht.)
In der Vorbereitung für mein Weihnachten habe ich ein System entwickelt, das sich noch nicht bewährt hat, schon gar nicht im Alltag. Aber es macht mir Spaß.
Es ist die Inselmethode!!!
Gestern suchte ich mir drei Inseln aus, um die ich mich kümmern wollte: Waschbecken, Bett, Tisch.
Mein inneres ADHS-Kind klatscht in die Hände. Das macht Spaß, absehbar und zu bewältigen. Nachdem ich hinunher springe lasse ich auch etwas Impulsivität walten und nehme Dinge mit um sie an den richtigen Ort zu legen.
Als alles erledigt ist mache ich etwas Schönes. Lesen, spielen…..
Dann überlege ich welche drei Inseln jetzt die wichtigsten sind.
Boden im Bad, Geschenke einpacken, Abwasch…..
Und so ging es weiter.
Alles was nicht fertig wurde, verschob ich auf heute.
Kein Streß. Ich war noch nie so entspannt.
Und mein Bad wurde fertig….wenn auch in unkonventioneller Reihenfolge.
Deshalb hoffe ich das die Inselmethode auch im Alltag greift. Aber ich glaube es ist etwas, das meine ADHS-Seite gefallen könnte. Auch wenn Mr. Perfekt wieder unkt, dass damit nicht alle meine Ordnungsprobleme gelöst werden könnten…..na und?
Fang einfach wieder von Forne an und sage laut, „es ist in Ordnung, das darf sein“
und nimms ein wenig gelassener
Liebe Grüsse erwin
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Ach Erwin, das versuche ich ja. Das mit der Gelassenheit. Und das mit dem von Vorne anfangen……das mit dem Satz laut auszusprechen ist eine gute Idee!👏😊
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übrigens ich bin auch so ein ADHS Mensch schon mein ganzes Leben lang, wir sind halt etwas anders als andere und das ist gut so.
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Natürlich ist es das. Nur erst jetzt begreife ich was los ist. Und bin halt genervt wenn schon wieder etwas verschwunden ist……aber was auch nicht soooo schlimm ist.
Danke für Dein Vertrauen!!!!!
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