Ilse im Lapptop

 

Ilse zwängte sich in den zerstörten Lapptop…..der letzte Follower war kaum zu erkennen, gut dass sein Stern so hell leuchtete.

Allen voran ging mit überraschender Leichtigkeit Depressionsgedicht, die mit theatralischer Schönheit die Gruppe anführte. Schließlich wußte sie, wo sie Follower-Jäger entschwunden war.

Ilse dagegen, obwohl100% mit dem Netz verbunden, hatte ihre irdische Schwere nicht verloren. Deshalb schnaufte sie, schwitzte und konnte zunächst kaum etwas erkennen.

Als sie endlich durch die Tastatur hindurch gekrochen war, konnte sie aufstehen. Dunkelheit hatte sie erwartet, aber chaotische Buntheit schlug ihr brüllend entgegen. Farben, Blitze, seltsame Wesen rasten in alle möglichen und unmöglichen Richtungen. Der Stern war jetzt nicht mehr aufzufinden. Ilse hatte ihre Gruppe verloren. Doch bevor sie wahnsinnige Angst entwickeln konnte, tippte ihr jemand mit samtener Pfote auf die Schultern.

Ein wölfisches Wesen grinste sie an. Oh mein Gott, war sie jetzt im Rotkäppchen-Märchen gelandet?

Dieses pelzige, riesige Etwas hatte eine sanfte Stimme, vermutlich von der Kreide, die es gefressen haben musste….zumindest hingen da noch Reste im Fell.

„Guten Tag schöne Frau, ich helfe ihnen gerne….möchten sie mein  Buch lesen. Es handelt von vielen, kleinen niedlichen Geißlein…“

Ilse schwieg.

Ilse starrte den Wolf an.

Ilse schwieg.

Ihre Gedanken flohen ins weite Netz.

Ilse starrte den Wolf an.

Ihre Stimme verkrümelte sich in ihren Magen.

Ilse schwieg.

Ilse starrte den Wolf an.


2 Gedanken zu “Ilse im Lapptop

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