Meine Gedanken zum Künstler/in – Dasein

 

Immer wieder trifft dieses Thema auf mich. Immer wieder fragt es, ob es überhaupt wichtig ist, dieses Dasein mit Kreativität,  in welcher Form auch immer,  zu definieren. In eine Form zu pressen, auszuwringen, zu bewerten.

Wer ist ein richtiger Künstler oder eine richtige Künstlerin?

Kinder sind einfach kreativ, sie probieren, sie freuen sich am Tun.

Meiner Meinung nach hört dies spätestens in der Schule auf. Aber nicht weil sie es nicht mehr können, sondern weil plötzlich Bewertungen und Normen im Vordergrund stehen.

Eigentlich beginnt das schon im Kindergarten.

Als ich anfing mich als Künstlerin zu verstehen,  musste ich zunächst eine harte Auseinandersetzung mit meinem inneren Lehrer bestehen.

Mit strenger Miene stand er immer hinter mir, sein Notiz-Zensurenblock stets  dabei.

Streng, unnachgiebig ohne jegliche Art von Humor beäugte er alles was ich tat.

„Das Bild sieht aus wie von einem Kind gemalt.

Die Texte sind zu kurz, zu einfach, zu unprofessionell…..überhaupt bist Du alles,

aber

Kunst ist ernsthaft.

Kunst ist das, was nicht jeder kann.

Was Du kannst, das kann jeder.

Kunst muss Besonders sein.“

 

Stimmt das?

Ich meine nein.

Natürlich gibt es hervorragende, geniale Künstler/innen….aber kann es nicht auch einfache Künstler/innen geben?

Es gibt ja auch geniale Handwerker und nicht  so besonders begabte….

Ich meine, in jedem Menschen steckt von Geburt an Kreativität.

Und dann schickte ich meinen inneren Lehrer auf Fortbildung.

Er lernte, dass es Kunst ist, Spaß am Tun zu haben. Farben zu mischen, auszuprobieren, nicht perfekt und genial zu sein. Das es um die Begeisterung geht….

Seit dem kommen wir prima miteinander aus.

Aber ich sehe nicht ein irgendjemanden sein Künstler/innen – Dasein abzusprechen. Mir kann das Werk höchstens gefallen oder nicht.

Ich blogge hier bei Euch so gern, weil wir uns gegenseitig akzeptieren, uns freuen an dem, was andere machen und uns inspirieren. Manchmal wächst etwas Gemeinsames, manchmal nicht.

Es muss nicht jeder genial und begnadet sein….lasst uns unsere Künstler/innen – Seele er-leben. Sie soll wachsen, gedeihen und vergnügt ins Kunsgedöns springen


34 Gedanken zu “Meine Gedanken zum Künstler/in – Dasein

  1. ich sehe es wie du. kunst ist relativ. es soll zunächst mir spaß machen, mich erfüllen. wenn es anderen auch gefällt – schön. aber das ist nicht hauptzweck. davon abgesehen: mir gefällt, was deine künstlerseele fabriziert – und zwar sehr!!!

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      1. feedback finde ich auch schön. aber ich glaube, dass man auch seine eigenen ansprüche an sich selbst runterschrauben kann. und auch genies sind relativ. wenn ich an gewisse ausstellungen hier im kunstmuseum denke…..oh weh….da denke ich immer, dass man bloß einen namen haben muss und irgendwas passendes zum bild oder objekt erzählen und schon wird das als „kunst“ deklariert… naja….

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      2. eigentlich kann jeder – das ist meine meinung. vielleicht muss man sich trauen. aber noch wichtiger ist ja, was es einem selber bringt…und das kann dann nur jeder für sich entscheiden. uns macht es spaß 🙂

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      3. was heißt schon viel….regelmäßig jeden dienstag darf ich in meinem malkurs malen – das ist sooo toll und ich lerne so viel. v.a. sachen, an die ich mich nie ran getraut habe. ansonsten male ich noch gar nicht wieder sooo lange. aus einer krisensituation heraus habe ich etwas gesucht, was ich für mich tun kann. da ist mir das malen eingefallen. und da entsteht so ca 1 bild pro woche. je nach lust und zeit…

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  2. Das ist wohl das Schlimmste, dass wir selbst es sind, die so hart mit uns ins Gericht gehen.
    Unsere Selbst-Bewertung und die Bewertung der Anderen (die meist besser dabei wegkommen) steht uns nur im Wege.
    Wer vergleicht, hat schon verloren …
    Ich habe mich nicht getraut, einen künstlerischen Beruf zu erlernen … und erobere mir jetzt erst wieder die Lust am Einfach-Tun. Kritzeln, krakeln, Farben mischen, schreiben und in der Freude daran, mich selbst zu be-geistern.

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    1. Ich wollte immer Schauspielerin werden, später Journalistin….habe aber nie etwas dafür getan.
      Als Erzieherin habe ich aber so einige Möglichkeiten meinen Spaß am schauspielern einzubringen….
      Und genau: Sich selbst begeistern….das fällt mir noch sehr schwer, aber mein inneres Kind kann mich das lehren.

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  3. Kunst und Wahrheit
    ________________

    Die WAHRHEIT der KUNST
    ist stets in der SUMME i h r e r
    BETRACHTER, ZUHÖRER oder LESER
    zu finden …
    ___
    © PachT 2013
    Aus meinem Tagebuch

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  4. Bei meiner früheren Arbeit als Kunstlehrerin geschah zu oft, dass Kinder in sich versunken prachtvolle Bilder malten, dann kamen sie zu mir, hielten mir ihr Werk hin und sagten mit bitter verzogenem oder grinsendem Kindermund: Gell, Frau L, das Bild ist scheiße!
    Wer sprach da?
    Meine Antworten auf solchen Schmäh waren dergestalt, dass sie plötzlich zu denken begannen, Dinge anders benennen konnten, was manchmal gar dazu führte, dass Eltern mich sprechen wollten…meist war das heilsam für das jeweilige Kind!
    Gruß von Sonja

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    1. Mir wurde als Kind gesagt, ich solle nicht angeben. „Eigenlob stinkt“.
      Wahrscheinlich ist ein Mittelmaß wichtig. Als ich im Kindergarten ein Kind für sein Bild lobte, meinte es nur:“Du findest alles gut was ich mache!“
      Da hatte er nicht unrecht……ob es richtig ist alles gut zu finden weiß ich auch nicht. Aber ich habe mich bemüht, zumindest den Spaß am Tun zu fördern.
      Schön das Du einen Weg gefunden hattest das Selbstbild im Gespräch zu ändern und auch die Eltern zu erreichen….

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  5. Komplex belastet, das Thema. Es kommt auf die Perspektive an, das der Betrachtung zu Grunde liegende. Paradigma. Da wo ich herkomme, aus dem Schwäbischen einer eher bürgerlich bäuerlichen, und Arbeiter-Umgebung, war (ist teils immer noch) „Künstler ein Schimpfwort, und eher lächerlich- negativ belegt im Sinne eines „Nichtsnutz“. Möchte noch sagen, andererseits, im anderen Extrem, wird da zu arg ver-romantisiert. Ich diskutiere darüber schon lange nicht mehr wirklich. Lieben Gruß

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    1. Mir wurde vermittelt, dass ich in schriftstellerischer Hinsicht meinem Großvater ähnlich bin, welcher psychisch krank war. Deshalb hatte ich Kunst auch immer mit Krankheit verbunden.
      Du hast sicherlich recht….so wie ich Deinen Blog empfinde, hast Du diese Auseinandersetzung mit Dir auch nicht mehr….oder?
      Mir geht es auch um den anteiligen Künstler in jedem von uns….der so oft nicht wertgeschätzt wird….am meisten von uns selbst.

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      1. Ich, vermute es,verstehe dich sehr gut Gertrud. Ja, diese Auseinandersetzung(en) tangiert mich nimmer wirklich, in der Zeit mach ich lieber ein Bild ;). Ja das innere Kind und sein kreatives Potential kann nie genug gewürdigt werden .. immer weiter machen so, einfach so … das ist gut!

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      2. Das merkt man Deinen Arbeiten auch an….und das geben sie auch weiter….das wiederum wirkt sich für mich als Inspiration aus….ich habe Dir ja schon mal geschrieben, das einige Bilder von Dir etwas ansprechen, was ich empfinde-sehe-fühle.

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