Sehr geehrter Herr Jahreszeit

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Ich lade Sie zu mir in meine gemütliche Stube ein. Der Kamin flackert, das Holz knistert. Bei einem Glühwein können wir uns ja ein wenig unterhalten.

Aus dem Fenster heraus sehe ich Herbst. Obwohl ich Frühlingsblumen gepflanzt habe und obwohl die Bäume im saftigen Grün stehen.

So geht es schon lange. Die Jahreszeiten sind vom Wetter getrennt Herr Jahreszeit. Nun erzählen Sie mir doch bitte was mit Ihnen los ist.

Für alles habe ich Verständnis. Ich biete Ihnen ein Heim, welches Ihnen Ruhe bietet,  wenn Ihnen danach ist. Und Geborgenheit. Vielleicht brauchen Sie eine Schulter, an die Sie sich anlehnen können?

Seelchen geht auch gerne mit Ihnen spazieren, an den Fluss, der Ihnen schöne Lieder singt.

Oder sind Sie krank, Herr Jahreszeit? Wie furchtbar, und niemand ist da der sie pflegt? Das übernehme ich sehr gerne.

Herr Jahreszeit, dies ist eine ehrlich gemeinte Einladung. Die Taube, die ich beauftragt habe, sie ihnen zu bringen, sieht kräftig und zuverlässig aus. Und hartnäckig. Sie darf nur mit Ihnen zusammen zurückkehren.

Herzlichst verbunden,

Ihre Vertraute


11 Gedanken zu “Sehr geehrter Herr Jahreszeit

  1. Lieber Herr Jahreszeit,
    sie können die Gertrud ernst nehmen. Was sie Ihnen anbietet, meint sie wirklich so. Und auch ihrer Pflege können Sie sich zuversichtlich anvertrauen. Sie tut alles mit viel Herz, und das Seelchen hat sie ja auch dabei.Vielleicht treffen wir uns mal auf der Obstwiese. Die Apfelbäume stehen in den Startlöchern. Sie warten nach dem notwendigen Regen auf Wärme und Sonnenschein. Und wenn sie vergessen haben sollten, wie das mit den Jahreszeiten geht, dann wenden Sie sich vertrauensvoll an mich. Ich bin ein guter Coach und kenne mich aus mit den Jahreszeiten, denn ich pflege einen ausgesprochen guten Kontakt zu Frau Holle. Nur machen kann ich sie nicht, die Jahreszeiten. Das ist Ihre Aufgabe. Herzlichst, die Frau Findevogelin

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